IAB: Migration und Arbeitsmarkt im demografischen Wandel: Potenziale und Herausforderungen

Auf der vom Bundesbildungsministerium (BMBF) am 11. Februar 2025 durchgeführten Fachtagung „Gute Bildung in der Einwanderungsgesellschaft“ hat Prof. Dr. Brücker vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einem Vortrag eindrücklich dargestellt, wie sehr der Arbeitsmarkt in Deutschland von Zuwanderung abhängig ist. So würde es ohne Migration einen Rückgang des Erwerbspersonals um ca. 16 Mio. Menschen bis zum Jahr 2060 geben. Um diesen Rückgang auszugleichen, bedarf es einer Zuwanderung von netto rund 400.000 Menschen pro Jahr. Das IAB erkennt einen zunehmenden Bedarf an Menschen in Helfer:innen-Tätigkeiten auf der einen Seite und Expert:innen- und Spezialist:innen-Tätigkeiten auf der anderen Seite. Diese Polarisierung werde durch Migration weiter verstärkt.
Mit Blick auf Geflüchtete ist u.a. die Feststellung interessant, dass sie schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. als diejenigen, die zu Erwerbszwecken zuwandern. So haben Geflüchtete mit Hochschulabschluss schlechtere Chancen Arbeit zu finden als Personen ohne Berufsabschluss, die zu Erwerbszwecken einreisen.

Das IAB stellt fest, dass folgende Maßnahmen bei der Arbeitsmarktintegration geholfen haben:.
– ✔ Beschleunigte Asylverfahren und frühzeitiger anerkannter Schutzstatus
– ✔ Integrations- und Berufssprachkurse
– ✔ Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse
– ✔ Erwerb von Abschlüssen in Deutschland
– ✔ Arbeitsvermittlung und Qualifizierungsmaßnahmen der BA
– ✔ Ehrenamtliches Engagement und Willkommenskultur

… und folgende Maßnahmen haben geschadet :
– ✘ Lange Asylverfahren
– ✘ Überdurchschnittliche Verteilung auf strukturschwache Regionen und Wohnsitzauflagen
– ✘ Konzentration in Gemeinschaftsunterkünften
– ✘ Auszahlung von Sachleistungen,
– ✘ Diskriminierung und Ablehnungskulturen

Zur Präsentation von Prof. Dr. Brücker, IAB: https://www.empirische-bildungsforschung-bmbf.de/files/Keynote_Bruecker.pdf