Bertelsmann-Studie sieht Zuwanderungsbedarf von mindestens 288.000 Menschen pro Jahr

Laut einer am 25.11.2024 erschienen Studie der Bertelsmann-Stiftung gehen die Autoren Alexander Kubis und Lutz Schneider davon aus, dass der deutsche Arbeitsmarkt bis zum Jahr 2040 pro Jahr zwischen 288.000 bis 368.000 Zuwander:innen braucht, um nicht in „Schieflage“ zu geraten. Und diese Zuwanderer:innen müssten aus Drittstaaten kommen. Es ist also nicht nur aus humanitären Gründen absolut notwendig, Geflüchteten den Arbeitsmarktzugang zu erleichtern und mehr Möglichkeiten für abgelehnte Asylbewerber:innen zu schaffen, bei (teilweiser) Lebensunterhaltssicherung durch Erwerbsarbeit eine Aufenthaltserlaubnisse zu erhalten, sondern auch aus einem öffentlichen Interesse heraus. Das sieht auch der Migrationsforscher Jochen Oltmer von der Uni Osnabrück so (siehe u.a. hier). Die Hetze gegen Schutz suchende Menschen erweist sich damit als Bumerang, der die gesamte Gesellschaft trifft.

In Niedersachsen macht nicht zuletzt die Situation kolumbianischer Geflüchteter deutlich, dass es eine weitere Öffnung für einen sog. „Spurwechsel“, also dem Wechsel aus dem Asylverfahren bzw. bei abgelehnten Asylantrag in einen Aufenthalt zu Erwerbszwecken geben muss. Das Beispiel aus einem Pflegeheim im Landkreis Rotenburg (Wümme) zeigt deutlich, dass es nicht im öffentlichen Interesse sein kann, Menschen, die in Arbeit sind, bei abgelehntem Asylantrag rigoros abzuschieben (siehe u.a. hier).

Studie „Zuwanderung und Arbeitsmarkt“ der Bertelsmann-Stiftung hier herunterladen.